Met, auch bekannt als Honigwein, hat eine lange und faszinierende Geschichte, die tief in die Kulturen Europas zurückreicht. Einer der bemerkenswertesten Förderer dieses goldfarbenen Getränks war Karl der Große, der König des Frankenreiches und später Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Im frühen 9. Jahrhundert erkannte er nicht nur den Genusswert von Met, sondern auch dessen Bedeutung in der landwirtschaftlichen Produktion und Kultur.
Karl der Große und die Förderung des Honigweins
Im Jahr 812 n. Chr. legte Karl der Große in seiner berühmten „Capitulare de villis“ fest, wie ein landwirtschaftlicher Musterbetrieb im Frankenreich zu führen ist. Diese Verordnung war nicht nur eine Anleitung zur Landwirtschaft, sondern auch ein Ausdruck der Bedeutung von Landwirtschaft und Handwerk in seiner Herrschaft. Unter den vielen Vorschriften und Empfehlungen findet sich ein bemerkenswerter Hinweis auf die Bienenhaltung und die Produktion von Honigwein.
Honig war im Mittelalter eine der wenigen verfügbaren Süßungsmittel, und Met, hergestellt aus vergorenem Honig, wurde als besonderes Getränk geschätzt. Die „Capitulare de villis“ hebt hervor, dass Bienen gezüchtet und Honigwein produziert werden sollten, um den Bedarf der königlichen Höfe zu decken und die lokalen Wirtschaften zu fördern.
Strengste Sauberkeit bei der Metproduktion
Ein interessanter Aspekt der Verordnung ist Kapitel 34, in dem explizit vorgeschrieben wird, dass bei der Herstellung von Met und Honig strengste Sauberkeit einzuhalten ist. Diese Forderung nach Reinheit zeigt, wie hoch der Stellenwert des Mets zur Zeit Karls des Großen war. In einer Epoche, in der viele Getränke durch unreine Zubereitungen verunreinigt wurden, war die Betonung der Sauberkeit ein Qualitätsmerkmal und ein Zeichen für den hohen Wert, den der Kaiser auf den Honigwein legte.
Met an der kaiserlichen Festtafel
Der hohe Stellenwert des Mets wird auch durch Berichte untermauert, die besagen, dass das goldfarbene Getränk an keiner Festtafel des Kaisers fehlen durfte. Met war nicht nur ein Zeichen von Luxus und Raffinesse, sondern auch ein fester Bestandteil der Festkultur am Hof Karls des Großen. Es diente sowohl als erfrischendes Getränk als auch als Symbol der Gastfreundschaft und des Wohlstands.
Die Bedeutung von Met in der mittelalterlichen Kultur
Die Förderung von Met und Honig durch Karl den Großen ist ein frühes Beispiel für die Wertschätzung dieses Getränks in der europäischen Kulturgeschichte. Met, der damals wie heute für seinen süßen Geschmack und seine berauschende Wirkung geschätzt wird, war ein zentraler Bestandteil vieler Feste und Zeremonien. Die Tatsache, dass Karl der Große seine Produktion und die Sauberkeit bei der Herstellung in einer so wichtigen Verordnung festschrieb, unterstreicht die Bedeutung, die er dem Honigwein beimaß.
Fazit: Met als Teil der königlichen Kultur
Met war zur Zeit Karls des Großen mehr als nur ein Getränk – es war ein Ausdruck von Kultur, Status und Gemeinschaft. Die „Capitulare de villis“ zeigt, wie der Kaiser die landwirtschaftliche Produktion fördern wollte, einschließlich der Bienenzucht und der Herstellung von Honigwein. Diese Liebe zum Detail und die Betonung von Qualität und Sauberkeit bei der Metproduktion zeigen, wie wichtig dieses Getränk in der mittelalterlichen Gesellschaft war.
Erlebe die Geschichte und den Geschmack von Met – ein Getränk, das Könige tranken und das auch heute noch in seiner ursprünglichen Form genossen werden kann.